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Voraussetzungen

Wir sind kein Hundeclub. Wir sind Sanitäter mit dem Hilfsmittel Rettungshund.

Wer sich für die Rettungshundearbeit interessiert, muss sich dieser Tatsache bewußt sein. Ein Rettungshundeteam besteht nicht nur aus einem geprüften Rettungshund, sondern auch aus einem / einer ausgebildeten Sanitäter/in am am anderen Ende der Leine. Wird eine verletzte oder unterkühlte Person gefunden, so müssen Hundeführer und Helfer sofort die Erstversorgung professionell übernehmen können. Im unwegsamen Gelände kann es einige Zeit dauern, bis der Rettungsdienst vor Ort eintrifft und der Patient übergeben werden kann. Wir arbeiten rein ehrenamtlich und sind jeden Tag rund um die Uhr als SEG (Schnell-Einsatz-Gruppe) alarmierbar. Erfahrungsgemäß findet die überwiegende Zahl der Einsätze mitten in der Nacht stattfinden, während man gerade im Tiefschlaf ist. Wenn der Alarm schellt heißt es dann: Hopp raus aus dem Bett, rein in die Uniform und los!

Wer ist für die Rettungshundearbeit geeignet?

Mitmachen kann jeder, der/die Lust und Zeit für ein Ehrenamt beim BRK hat - auch ohne Hund, da ein Hundeführer im Einsatz stets von mindestens einem Einsatzhelfer begleitet wird. Wer jedoch lediglich eine sinnvolle Beschäftigung für seinen Hund sucht, ist bei uns falsch. Was für den Hund Spiel und Spaß ist, hat einen ernsten Hintergrund: In der Rettungshundestaffel geht es darum, Menschenleben zu retten und darauf gefasst zu sein, mitten in der Nacht bei Wind und Wetter stundenlang in den Einsatz zu gehen. Wir sind eine Einheit des Bayerischen Roten Kreuzes und zählen als SEG zum Katastrophenschutz.

Das BRK ist der Landesverband des DRK im Freistaat Bayern. Im Gegensatz zu allen anderen Rotkreuzverbänden in Deutschland ist das BRK aufgrund eines Landesgesetzes kein Verein, sondern eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Informieren Sie sich zunächst über das BRK, unsere Aufgaben und Arbeitsbereiche sowie unser Selbstverständnis und unsere Grundsätze.

Weitere Infos über den Kreisverband BRK München finden Sie unter folgendem Link: [Hinweis: Bei Klick auf den Link öffnet sich ein neues Fenster im Browser.]

Website des BRK Kreisverband München: https://www.brk-muenchen.de/

Welche Voraussetzung muss der Mensch mitbringen?

Wer sich für ein Ehrenamt beim BRK entscheidet, erklärt sich bereit, sich an die Regeln und Werte der BRK Hilfsorganisation zu halten. Mitbringen sollte der Mensch für die Rettungshundearbeit außerdem ein dickes Fell und gute Nerven. Im finsteren Wald muss er/sie sich zurecht finden und über Funk nachgeforderten Einsatzkräften die genaue Position mitteilen können. Körperliche Fitness, psychische Belastbarkeit, Teamgeist und die Bereitschaft für ein Ehrenamt sind Grundvoraussetzungen.

Einsätze können belastend sein.

Falls ein Helfer nach einem belastenden Einsatz psychisch an seine Grenzen gelangt, stellt das BRK selbstverständlich eine psychosoziale Notfallversorgung für Einsatzkräfte zur Verfügung. Diese ist 24/7 für alle Helfer erreichbar.

Welche Rasse ist geeignet?

Egal ob Mischling oder Rassehund sind prinzipiell alle Hunde für die Ausbildung zum Rettungshund geeignet. Nicht ausgebildet werden sogenannte Listen- bzw. Kampfhunde. Einige Grundvoraussetzungen gibt es ausserdem: Der Hund muss freundlich gegenüber allen Menschen sein, er sollte nicht zu klein sein, da er auch durch dichtes Unterholz seinen Weg finden muss - nicht zu groß, da er vom Hundeführer ggf. getragen wird, wenn ein Zaun oder Hindernis den Weg versperrt. Für die Flächensuche ist ein ausgeprägter Jagdtrieb hinderlich, da bei der freien Suche das ein oder andere Wild den Weg kreuzen kann. Auch dann darf der Rettungshund sich nicht von seiner Aufgabe ablenken lassen. Im Bereich Mantrailing ist die Spurtreue der Jagd- und Vorstehhunde wiederum von Vorteil. Da Mantrailer an der Leine geführt werden, ist hier die Gefahr nicht gegeben, dass der Hund dem Wild folgt, jedoch darf auch der Mantrailer sich nicht von einer verlockenden Wildfährte ablenken lassen, sondern muss weiter der Fährte der vermissten Person folgen. Alle Rettungshund müssen ihre Tauglichkeit bei einem Eignungstest unter Beweis stellen. Falls der Hund nicht besteht, gibt es keine Möglichkeit einer Wiederholung.

Gratwanderung zwischen Gehorsam und Eigeninitiative

Eine Besonderheit an der Rettungshundearbeit ist der schmale Grat zwischen Gehorsam und dem klaren Ziel, die vermisste Person anzuzeigen. Gerade in der Flächensuche, bei der die Rettungshunde frei ohne Leine suchen, muss ein Flächensuchhund einerseits vom Hundeführer steuerbar sein, darf sich aber gleichzeitig nicht von seiner Aufgabe abbringen lassen. Hat ein Suchhund bereits die Witterung der vermissten Person in der Nase und ist nah am Ziel, während der Hundeführer nichtsahnend seinen Hund ruft und in eine andere Richtung lenken will, ist eine gewisse Hartnäckigkeit und Eigenständigkeit des Hundes sogar erwünscht. So banal es klingt ist dieser Grat schmal und bedarf sehr viel Training. Auch in Suchgebieten können Gefahren lauern und beispielsweise vor einer befahrenen Straße oder einem dichten Stacheldrahtzaun muss der Hund auf ein Stoppkommando hören. Gleiches gilt für die Begegnung mit Wild. Ein Rettungshund darf nicht jagen.